Fusspflege medizinisch (Podologie)
Methoden-Kategorie(n) Sonstige Therapien
Methoden-Kategorie(n) Sonstige Therapien
Gesunde Füsse sind Lebensqualität im wörtlichen Sinn. Sie tragen unseren Körper durch den Alltag und sind täglich grössten Belastungen ausgesetzt. Damit sie dies ein Leben lang ertragen können, dafür sorgen Podologinnen und Podologen – medizinisch kompetent und professionell. Die Aufklärungsarbeit in Sachen Fussgesundheit ist ihnen ein grosses Anliegen. Seit 2005 ist die Podologie mit einem eidgenössisch anerkannten Titel offiziell im Schweizerischen Berufsbildungssystem vertreten. Ganz dem dualen Bildungssystem verpflichtet, besteht die Ausbildung aus einer dreijährigen Vollzeit-Berufslehre in einem Lehrbetrieb und dem Besuch einer Berufsschule für die berufstheoretische Ausbildung. Abgeschlossen wird die Lehre mit einem eidgenössischen Fähigkeitszeugnis (EFZ). Dieses ermöglicht es der Podologin / dem Podologen, als Angestellte in einer Podologiepraxis tätig zu sein.
Die Podologie entwickelt sich zusammen mit der Medizin. Der praktischen und theoretischen Weiterbildung wird deshalb ein grosser Stellenwert beigemessen. Seit Herbst 2012 können sich Podologinnen und Podologen EFZ in einem dreijährigen, berufsbegleitenden Bildungsgang zur dipl. Podologin HF / zum dipl. Podologen HF weiterbilden. Hier wird im Besonderen auf die Behandlung von Risikopatienten eingegangen und es werden die Kompetenzen für die selbstständige Führung einer Praxis erworben. In der Deutschschweiz wird dieser Lehrgang von der Berufs- und Weiterbildung Zofingen (BWZ) in Zusammenarbeit mit dem Schweizerischen Podologen-Verband (SPV) angeboten. Die Podologie ist in den kantonalen Gesundheitsgesetzgebungen geregelt. Für die Ausübung braucht es eine entsprechende Bewilligung der Gesundheitsdirektion.
Podologinnen und Podologen behandeln Veränderungen oder Erkrankungen im Nagelbereich, eingewachsene oder verdickte Zehennägel, Nagelpilze, übermässige Hornhaut oder Schwielen sowie Hühneraugen (Clavi), die fachgerecht entfernt werden. Ein wachsendes Tätigkeitsfeld bildet für die Podologinnen und Podologen die Behandlung des diabetischen Fusssyndroms (DFS), das häufig bei Zuckerkranken (Diabetes Typ 2) auftritt, sowie von Rheumapatient:innen und Patient:innen mit Durchblutungsstörungen arterieller oder venöser Art. Als Fachleute mit medizinischer Kompetenz können sie den Patient:innen die richtige Behandlung anbieten, sie aber auch beraten, sobald weiterführende Behandlungen orthopädischer oder chirurgischer Art angezeigt sind. Da sie auch nachbehandelnde Therapeuten sind, garantieren sie auf jeden Fall eine bestmögliche Betreuung zur Erhaltung einer langfristigen Fussgesundheit.
Nach einer eingehenden Anamnese, wie wir sie auch von der Medizin her kennen, berät und behandelt die Podologin oder der Podologe vorliegende, oben erwähnte Fussbeschwerden. Übermässige Hornhaut oder Schwielen sowie Hühneraugen werden mit der podologischen Skalpell-Technik meist schmerzfrei abgetragen. Darüber hinaus werden Methoden wie die Orthonyxie angewandt. Diese spezielle Spangentechnik bei schmerhaft eingewachsenen Nägeln wirkt mit einer genau dosierten Kraft gegen die Einrolltendenz des Nagels. Dies führt zur Schmerzlinderung, da der Nagel flacher wird. Die Verbands- und Orthesentechnik wird bei Druckstellen oder Hühneraugen eingesetzt. Sie sind oft Folgen von Zehenfehlstellungen. Durch Zehenverbände können sie kurzfristig entlastet werden, langfristig bringt eine massgefertigte Orthese Entlastung und Linderung.
Podologinnen und Podologen verfügen über Techniken, eine Orthese der Anatomie und der Biomechanik der Zehe anzupassen, so dass eine optimale Druckentlastung erreicht wird. Die Nagelprothetik hilft bei krankheits- oder unfallbedingten Nageldefekten. Diese können sehr schmerzhaft sein und die Zehe ist sowohl in funktioneller als auch in ästhetischer Sicht behindert. Mit künstlichem Nagelmaterial kann die Nagelplatte korrigiert werden und ihre Funktion, das ästhetische Aussehen sowie der nötige Schutz werden wieder hergestellt. Therapeutische Fuss- und Unterschenkelmassagen werden in der Nachbehandlung eingesetzt oder dienen der Steigerung des Wohlbefindens. Obwohl Podologinnen und Podologen darauf spezialisiert sind, Füsse mit Problemen zu behandeln, helfen sie natürlich auch gesunden Füssen. Gerne verschönern sie diese mit einer wohltuenden Behandlung. Für viele Frauen gehören lackierte Fussnägel zu schönen und gepflegten Füssen, auch dieser Wunsch wird erfüllt.
Wer sollte eine Podologin oder einen Podologen aufsuchen?
Ein grosser Teil der Bevölkerung steht und geht auf kranken Füssen. Falsches Schuhwerk, Bewegungsmangel und Übergewicht können unter anderem zu Fussbeschwerden führen. Patient:innen mit Beschwerden an den Füssen, einschliesslich Diabetiker:innen, Antikoagulierten, Rheumapatient:innen, Personen mit Durchblutungsstörungen, Krebserkrankte etc.. Jedoch nicht nur Menschen mit akuten Fussproblemen sollten sich für eine Behandlung entscheiden, sondern auch Personen, die Wert auf schöne und gepflegte Füsse legen. Auch prophylaktisch macht der Besuch bei einer Podologin oder einem Podologen Sinn, dies, um mögliche Fussbeschwerden vorzubeugen. Eine podologische Fussbehandlung führt zu einem gepflegten Erscheinungsbild und trägt zum allgemeinen Wohlbefinden bei.
Ist die Podologie-Behandlung schmerzhaft?
Normalerweise nicht. Oftmals kommen die Patient:innen jedoch bereits mit Schmerzen in die Podologie. Diese können der Regel behoben oder zumindest gelindert werden und die Patient:innen verlassen die Praxis danach glücklich und beschwingt.
Wie lange dauert eine Podologie-Sitzung?
Eine podologische Fussbehandlung dauert in der Regel zwischen 45 und 90 Minuten.
Sind die Ergebnisse von Podologie langfristig, oder erfordert es regelmässige Sitzungen zur Aufrechterhaltung des Wohlbefindens?
Die Ergebnisse einer podologischen Behandlung sind auf jeden Fall langfristig. Sie kann lindern, vorbeugen und trägt zur allgemeinen Gesundheit bei. Eine regelmässige Behandlung lohnt sich bereits in jungen Jahren und nicht erst, wenn Probleme auftreten.
Sind die Kosten für die Podologie von der Krankenkasse erstattungsfähig?
Nein, einzig Behandlungen mit dem Diabetischen Fusssyndrom (DFS) können unter gewissen Voraussetzungen durch Podologinnen und Podologen HV oder SPV (altrechtliche Ausbildung) mit einer ärztlichen Verschreibung über die Krankenkasse abgerechnet werden.
«Für müde Füsse ist jeder Weg zu lang», wusste schon der deutsche Dichter Karl Georg Büchner anfangs des 19. Jahrhunderts. Dies gilt noch mehr, wenn die Füsse schmerzhafte Beschwerden verursachen. Obwohl sich der moderne Mensch immer mehr zum Nicht-Fussgänger zu entwickeln scheint, sind es doch die Füsse, die ihn jeden Tag zu tragen haben. Umso wichtiger ist es, dass diese beiden Stützen des menschlichen Körpers ihre Funktion bestmöglich erfüllen können. Treten hier Probleme auf, ist die Podologin oder der Podologe zweifellos die richtige Adresse, um Heilung oder zumindest Linderung zu erzielen.
Um dir eine möglichst hochwertige Methoden-Beschreibung präsentieren zu können, arbeiten wir immer mit Fachstellen zusammen. Die Methodenbeschreibung wurde uns netterweise zur Verfügung gestellt von: