Körperpsychotherapie

Methoden-Kategorie(n) Bewegungs- & Körpertherapien

Einführung – was ist Körperpsychotherapie?

Die Körperpsychotherapie umfasst unterschiedliche Therapiemethoden, die auf dem Grundprinzip beruhen, dass der Körper und die Psyche eine untrennbare Einheit bilden und sich stets gegenseitig beeinflussen. Diese Form der Therapie erkennt an, dass unsere körperlichen Empfindungen, Bewegungen und Haltungen Ausdrucksformen emotionaler und psychischer Zustände sind. Im Zentrum der Körperpsychotherapie steht die Idee, dass jegliche (positive und negative) Erfahrungen sich im Körper manifestieren und bspw. zu Spannungen, Blockaden und ungesunden Verhaltensmustern führen können. Das Hauptziel dieser Therapieform besteht darin, Körper und Psyche gleichwertig zu betrachten und ihre Auswirkungen auf Denken, Fühlen und Verhalten zu verstehen und allenfalls zu verändern.

Körperpsychotherapie unterscheidet sich von anderen Therapieansätzen durch die Integration der körperlichen Lebensdimension. Sie erkennt an, dass der Körper als Informationsquelle und Instrument zur Veränderung genutzt werden kann. Durch erlebnisorientierte Arbeit mit dem Körper können unbewusste emotionale Prozesse hervorgebracht und bearbeitet werden. Ziel ist es, u.a. die Selbstwahrnehmung, die emotionale Regulation und die körperliche Befindlichkeit zu verbessern, um eine ganzheitliche psychische Gesundheit zu erreichen.

Anwendungsbereiche und Vorteile – bei welchen Beschwerden hilft Körperpsychotherapie?

Die Körperpsychotherapie findet Anwendung in verschiedenen Bereichen und kann eine Reihe von positiven Auswirkungen haben, z.B. bei:

Traumabewältigung: Menschen, die traumatische Ereignisse erlebt haben, können von Körperpsychotherapie profitieren. Indem sie die im Körper gespeicherten Traumata erkennen und bearbeiten, kann diese Therapieform helfen, emotionale Belastung zu reduzieren und die Bewältigung von Traumata zu unterstützen.

Stress- und Angstbewältigung: Körperpsychotherapie bietet Techniken zur Entspannung und Stressbewältigung. Durch die Aufmerksamkeit auf körperliche Anspannungen und die Erlernung von Entspannungstechniken können Stress und Ängste reduziert werden.

Depressionsmanagement: Die Methode kann Menschen mit Depressionen helfen, indem sie das Bewusstsein für körperliche Empfindungen schärft und so eine Verbindung zu unbewussten Emotionen herstellt. Dies kann zur Verbesserung der Stimmung und des emotionalen Gleichgewichts, sowie zu einem besseren Selbstwertgefühl und einer gesteigerten Lebensqualität beitragen.

Beziehungsarbeit: Körperpsychotherapie kann sich auch positiv auf die soziale Lebensdimension auswirken. Durch das Erkennen von nonverbaler Kommunikation und emotionalen Mustern können Konflikte besser verstanden und bewältigt sowie zwischenmenschliche Beziehungen verbessert werden.

Der grösste Vorteil der Körperpsychotherapie liegt in ihrem ganzheitlichen Ansatz. Durch die Integration der körperlichen und psychischen Lebensdimensionen kann diese Methode langanhaltende Veränderungen bewirken und ein tieferes Verständnis für individuelle emotionale Prozesse schaffen.

Vorgehensweise oder Techniken – wie läuft eine Körperpsychotherapie-Behandlung ab?

Die Körperpsychotherapie nutzt eine Vielzahl von Techniken, um die Verbindung zwischen Körper und Psyche zu erforschen und zu stärken, dazu gehören unter Anderem:

Körperwahrnehmung: Achtsamkeitsübungen helfen den Klienten, sich auf gegenwärtige körperliche Empfindungen zu konzentrieren und das Zusammenspiel von Gefühlen, Gedanken und physischen Auswirkungen zu verstehen und ggf. zu verändern. Dies kann zu einem gesteigerten Bewusstsein für die eigenen Körperempfindungen führen.

Bewegungs- und Körperarbeit: Durch gezielte Bewegungsübungen können körperliche Spannungen erkannt und gelöst werden. Dies fördert die Beweglichkeit, verringert Schmerzen und trägt zur allgemeinen Entspannung bei.

Körper und Gespräch: In der Körpertherapie werden verbale und non-verbale Interventionen ergänzt durch kreatives Handeln (farbige Skizzen, bildnerische Darstellungen, Klänge etc.). Sämtliche im Handlungsraum gemachten Erfahrungen werden anschliessend wieder zur Sprache gebracht, d. h. gemeinsam besprochen, sodass sie lebendig und gut erinnerbar bleiben.

Atemarbeit: Atemübungen dienen nicht nur der Entspannung, sondern können auch dazu beitragen, den Energiefluss im Körper zu verbessern und emotionale Spannungen abzubauen.

Risiken und Nebenwirkungen – in welchen Fällen ist bei Körperpsychotherapie Vorsicht geboten?

Körperpsychotherapie ist im Allgemeinen eine anerkannte und sichere Therapieform. Berücksichtigt werden sollten folgende Aspekte:

Emotionale Intensität: Bei der Arbeit mit tief verankerten Emotionen können Sitzungen emotional intensiv sein. Erfahrene Therapeutinnen / Therapeuten unterstützen, diese Emotionen angemessen zu regulieren.

Körperliche Gesundheit: Personen mit spezifischen körperlichen Gesundheitsproblemen sollten diese vor Beginn der Therapie mit ihrer Fachärztin / ihrem Facharzt und ihrer Therapeutin / ihrem Therapeuten besprechen.

Häufig gestellte Fragen zu Körperpsychotherapie (FAQs)

Ist die Körperpsychotherapie-Behandlung belastend oder schmerzhaft?
Körperpsychotherapie verursacht in der Regel keine Schmerzen, kann jedoch emotionale Herausforderungen mit sich bringen.

Wie lange dauert eine Körperpsychotherapie-Sitzung?
Eine Sitzung dauert normalerweise 60 Minuten, kann aber je nach Therapeut:in variieren.

Wie lange dauert es, bis Ergebnisse der Körperpsychotherapie spürbar werden?
Dies variiert je nach zugrunde liegender Thematik. Viele Klient:innen berichten von zeitnahen positiven Veränderungen bereits nach mehreren Sitzungen.

Sind die Ergebnisse der Körperpsychotherapie langfristig, oder erfordert es regelmässige Sitzungen zur Aufrechterhaltung des Wohlbefindens?
Zahlreiche empirische Wirksamkeitsstudien belegen, dass auch nach Therapieende die Symptomreduktion und die Befindlichkeitsverbesserung stabil bleiben. Weitere Sitzungen finden individuell nach Bedarf statt.

Sind die Kosten für die Körperpsychotherapie von der Krankenkasse erstattungsfähig?
Psychologische Psychotherapeutinnen und Psychotherapeuten können seit dem 1. Juli 2022 zulasten der obligatorischen Krankenpflegeversicherung (OKP) selbständig Leistungen für die Körperpsychotherapie abrechnen. Voraussetzung ist eine ärztliche Anordnung.

Psychosoziale Beratung wird bei einigen Krankenkassen über die Zusatzversicherung übernommen. Häufiger erfolgt die Abgeltung nach dem Selbstzahler-Prinzip.

Fazit

Körperpsychotherapie ist eine ganzheitliche, facettenreiche und effektive Methode zur Förderung des psychischen und körperlichen Wohlbefindens. Durch die Betonung der Verbindung zwischen Körper und Psyche kann sie dazu beitragen, emotionale Blockaden zu lösen, die Selbstwahrnehmung zu verbessern und nachhaltige Veränderungen zu bewirken.

Quelle

Um dir eine möglichst hochwertige Methoden-Beschreibung präsentieren zu können, arbeiten wir immer mit Fachstellen zusammen. Die Methodenbeschreibung wurde uns netterweise zur Verfügung gestellt von:
 

IKP Institut für Körperzentrierte Psychotherapie
www.ikp-therapien.com

Finde dazu die passende Therapeut:in oder Praxis

Los geht's
Auf unserer Website werden Cookies verwendet. Einige davon werden für die korrekte Funktionsweise benötigt, während es uns andere ermöglichen, deine Nutzererfahrung auf unserer Website zu verbessern.