Baunscheidtieren

Methoden-Kategorie(n) Naturheilkunde und traditionelle Therapiemethoden

Einführung – was ist Baunscheidtieren?

Begründer bzw. Wiederentdecker dieser Therapieform ist Carl Baunscheidt (1809-1872). Diese Therapieform war aber schon bei den alten Ägyptern (ca. 2200 Jahre v. Chr.) bekannt. Ebenfalls sind Funde aus dem indianischen Kulturkreis (1000 Jahre v. Chr.) gemacht worden, die in Art und Funktion dem von Carl Baunscheidt entwickelten Lebenswecker sehr ähnlich sind.

Der Baunscheidtismus gehört zu den Pustulantien, also Hautreizmethoden (mit Bläschenbildung), welche schon seit uralten Zeiten bekannt sind. Wird somit der alternativen Reiztherapie und den sogenannten ab- und ausleitenden Verfahren zugeordnet – ähnlich der Wirkung der Schröpftherapie oder dem Blutegelverfahren.

Anwendungsbereiche und Vorteile – bei welchen Beschwerden hilft Baunscheidtieren?

Die Baunscheidt-Methode hat sich vor allem bei chronischen Krankheiten, bei Erkrankungen aus dem Rheumatischem Formenkreis, bei Neuritis sowie bei Schmerzzuständen bewährt.

  • Anregung des Lymphflusses
  • Stärkung des Immunsystems
  • Rheumatischer Formenkreis / Bewegungsapparat wie z.B. Arthrosen, Arthriden, Gelenkrheumatismus, Morbus Bechterew, Morbus Scheurmann, Gicht, Weichteilrheumatismus, Fibromyalgie und weitere.
  • Krankheiten der inneren Organe wie z.B. chronische Nieren-/Blasenentzündung, Prostatitis, Blähungen, Divertikulitis, Hämorrhoiden, Gallenblasenentzündungen und weitere.

Hierbei wird meistens über die direkten Reflexzonen nach Head/McKenzie behandelt. Oft wird das Abdomen (ernährungsbedingte Dysbakterie) und die Waden (indirekte Reflexzone der Nieren und des Magens) miteinbezogen.

  • Infektionskrankheiten wie z.B. Grippe, Masern, Mumps, Varizellen und weitere
  • Neuralgien, Migräne
  • Schlaflosigkeit
  • Narbenenttstörung
  • Schmerzbehandlung
  • Aufzählung nicht abschliessend

Vorgehensweise oder Techniken – wie läuft eine Baunscheidtieren-Behandlung ab?

  1. Anamnesegespräch, Abklärung Indikationen/Kontraindikationen
  2. Gearbeitet wird mit Handschuhen
  3. Entsprechende Hautpartie wird desinfiziert
  4. Mit dem vorgängig sterilisierten «Lebenswecker» (spezielles Baunscheidtiergerät) wird die Haut mechanisch mit feinen Nadeln perforiert – kein tiefer Einstich.
  5. Anschliessend wird das Baunscheidtieröl (reizendes Öl) auf die behandelte Hautpartie aufgetragen. Dies ruft lokale Hautreizungen (Rötung, Erwärmung, evtl. Quaddelbildung) hervor, die behandelte Hautpartie kann jucken. Dieser Zustand dauert meist nicht länger als 20 Minuten.

Risiken und Nebenwirkungen – in welchen Fällen ist bei Baunscheidtieren Vorsicht geboten?

  • Allergische Reaktion auf einen Bestandteil des Baunscheidtöls
  • Offene Wunden
  • Schleimhäute
  • über Varizen
  • über (direkt drauf) (akuten) Entzündungen, z.B. Gelenke – Darum herum: ja!
  • Hautveränderungen (z.B. Muttermal, Tumore, Hautausschläge, Ekzeme, Feuermale, etc.)
  • Frische Narben
  • Naevi, Muttermale, etc., entzündete oder geschädigte Haut
  • Über nekrotisiertem Gewebe, tumorösem Geschehen
  • Wundheilungsstörungen (z.B. Diabetes)
  • Dornfortsätze der Wirbelsäule
  • Infektionskrankheiten im akuten Schub
  • Systemische Entzündungen, Autoimmunkrankheiten
  • Akutes Fieber
  • Unzumutbar wegen des Alters, der Schmerzbelastung, etc.

Häufig gestellte Fragen zu Baunscheidtieren (FAQs)

Ist Baunscheidtieren schmerzhaft?

  • Die Behandlung kann schmerzen, kann Schwellungen hervorrufen
  • Die Behandlung erzeugt Hautrötungen, Juckreiz, Quaddeln
  • Wasseranwendungen, duschen, Sauna, etc.: Alles, was die Ausdünstung fördert (z.B. Sport), kann auch die Quaddelbildung, bzw. zumindest die Hautrötung und den Juckreiz nochmals aktivieren.
  • Sonne meiden
  • keine Sauna
  • Es könnte (eher bei dunkler Haut) eine verstärkte Pigmentierung entstehen.

Wie lange dauert eine Baunscheidtieren-Behandlung?
Erstes Anamnesegespräch: ca. 45 bis 60 Minuten
Behandlung (ohne Anamnesegespräch) mit Vor- und Nachbereitung dauert in der Regel zwischen 30 und 60 Minuten, wobei die Nadelung nur wenige Minuten dauert.

Wie lange dauert es, bis Ergebnisse des Baunscheidtierens sichtbar werden?
Unterschiedlich, je nach Indikation und Anwendung 

Sind die Ergebnisse von Baunscheidtieren langfristig, oder erfordert es regelmässige Sitzungen zur Aufrechterhaltung des Wohlbefindens?
Regelmässige Sitzungen und Nachkontrollen sind angezeigt und erfolgen immer in Absprache mit dem zuständigen Therapeuten bezugnehmend auf den festgelegten Therapieplan.

Sind die Kosten für Baunscheidtieren von der Krankenkasse erstattungsfähig?
Die Bezahlung der Behandlungskosten sowie die vorgängige Abklärung über eine allfällige Kostenbeteiligung aus der Zusatzversicherung (Komplementärzusatz) der Krankenkasse ist grundsätzlich Sache der Klient:innen.

Das Baunscheidtieren wird, wenn von Naturheilpraktiker:innen durchgeführt, von den Krankenkassen in der Regel über die Zusatzversicherung unter der Methode «Ausleitende Verfahren» vergütet. Wenn Sie bei Ihrer Krankenkasse anfragen, ob diese Methode rückvergütet wird, fragen Sie nach der Methode «Ausleitende Verfahren».

Fazit

Das Baunscheidtieren ist eine historische Reiztherapie aus der Naturheilkunde, die auf Hautstimulation und gezielte Reizung mittels Nadeln und Ölen setzt. Ziel ist es, über die Haut Entgiftungsprozesse und Selbstheilungskräfte des Körpers anzuregen.

Quelle

Um dir eine möglichst hochwertige Methoden-Beschreibung präsentieren zu können, arbeiten wir immer mit Fachstellen zusammen. Die Methodenbeschreibung wurde uns netterweise zur Verfügung gestellt von:
 

Bodyfeet AG

Aarestrasse 30, 3600 Thun

033 225 44 22

www.bodyfeet.ch

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