Psychoanalyse / Analytische Psychotherapie

Methoden-Kategorie(n) Beratung & Coaching, Mentale Gesundheit

Einführung – was ist Psychoanalyse/Analytische Psychotherapie?

Die Psychoanalyse/Analytische Psychotherapie geht davon aus, dass man dem Unbewussten einen wichtigen Stellenwert beimessen muss. C G Jung fügte der Vorstellung des persönlichen Unbewussten jene des sogenannten kollektiven Unbewussten hinzu. Darin erkannte er die ursprünglich gegebenen Prägungen und Grundmuster menschlichen Lebens, die er Archetypen nannte und die sich beispielsweise in Märchen und Mythen darstellen. Von diesen Grundmustern her entwickeln sich Komplexe, die unsere individuellen Beziehungserfahrungen und persönliche Erlebnisse widerspiegeln und im Gedächtnis verankern.

Jungs Theorie der Komplexe hilft Persönlichkeitsentwicklungen, Beziehungskonflikte sowie seelische Fehlentwicklungen zu verstehen und darauf aufbauend psychotherapeutisch zu behandeln. Hierbei fördert die Jung’sche Psychoanalyse/Analytische Psychotherapie die Entwicklung eigener Ressourcen und versteht ein psychisches Problem auch als eine Herausforderung zu einer notwendigen persönlichen Entwicklung – der Individuation. In der praktischen psychoanalytischen Tätigkeit spielen unter anderem Träume, Bilder, Sandspiel sowie Aktive Imagination eine wichtige Rolle für das Verständnis der bewussten und unbewussten psychischen Vorgänge. Sinn und Ziel der Arbeit mit dem Unbewussten ist es, in Kontakt mit den individuellen kreativen Möglichkeiten zu kommen. Davon ausgehend werden in der Jung’schen Psychoanalyse/Analytischen Psychotherapie Fragen nach dem Sinn und der Spiritualität gestellt.

Anwendungsbereiche und Vorteile – bei welchen Beschwerden hilft Psychoanalyse?

Die Psychoanalyse/Analytische Psychotherapie ist ein anerkanntes Verfahren für die Auseinandersetzung mit Sinnkrisen (z.B. im mittleren oder höheren Lebensalter), sowie für die Behandlung eines grossen Spektrums von psychischen Störungen. Dazu zählen etwa Depressionen, Burnout, Ängste und Zwänge, Abhängigkeitsverhalten, Belastungen und Traumata, sowie sexuelle Funktions- und Identitätsstörungen. Bei der Behandlung wird das Unbewusste mit einbezogen. Es wird davon ausgegangen, dass die aufgetretenen Symptome einen Sinn machen und Hinweise auf die notwendige Therapie enthalten.

Die Ursache für eine Depression wird z.B. in einer Individuations-Störung gesehen.  Der Mensch kann sich nicht weiterentwickeln und nicht weiter wandeln. Jung sagt dazu: «Die Depression ist gleich einer Dame in Schwarz. Tritt sie auf, so weise sie nicht weg, sondern bitte sie als Gast zu Tisch und höre, was sie zu sagen hat».  Von grosser Bedeutung in der Depressionsbehandlung ist die Hoffnung der Patient/innen auf die eigenen Ressourcen und auf die Resilienz. Diese Hoffnung wird in einer tragenden Beziehung zur TherapeutIn eher möglich. In der therapeutischen Beziehung kann der depressive Mensch dann etwa sein negatives Selbstbild verbessern, negative Bindungserfahrungen integrieren, Konflikte und Komplexe durcharbeiten und insbesondere seine Stärken und Lebens-Sinn wiederentdecken.

Vorgehensweise oder Techniken – wie läuft eine Psychoanalyse/Analytische Psychotherapie-Sitzung ab?

Eine Psychoanalyse/Analytische Psychotherapie-Sitzung besteht im Wesentlichen aus einem Gespräch, kann aber auch kreative Methoden umfassen, wie die Aktive Imagination, Sandspiel, oder die Arbeit mit Bildern. TherapeutIn und KlinentIn sitzen sich während des Gesprächs gegenüber.

Risiken und Nebenwirkungen – in welchen Fällen ist bei Psychoanalyse/Analytischer Psychotherapie Vorsicht geboten?

Bei schweren Persönlichkeitsstörungen ist von einer Psychoanalyse/Analytischen Psychotherapie eher abzuraten.

Häufig gestellte Fragen zur Psychoanalyse (FAQs)

Wie lange dauert eine Psychoanalyse-Sitzung?
Eine Sitzung dauert etwa 50 Minuten.

Wie lange dauert es, bis sich Ergebnisse der Psychoanalyse zeigen?
Das hängt vom Einzelfall ab. In der Regel 15 – 30 Stunden.

Sind die Ergebnisse von Psychoanalyse langfristig, oder erfordert es regelmässige Sitzungen zur Aufrechterhaltung des Wohlbefindens?
Die Methode zielt darauf ab, bei den Ursachen anzusetzen und eine langfristige Wirkung zu erzielen.

Sind die Kosten für die Psychoanalyse/Analytische Psychotherapie von der Krankenkasse erstattungsfähig?
Das ist mit der ausgewählten TherapeutIn zu besprechen. Es gibt viele PsychoanalytikerInnen, die über einen staatlich anerkannten Abschluss als Analytische PsychotherapeutIn verfügen. Diese können mit der Grundversicherung oder den Zusatzversicherungen abrechnen.

Fazit

Psychoanalyse/Analytische Psychotherapie eignet sich gut für Menschen, die an persönlicher Weiterentwicklung interessiert sind und die existenzielle Krisen bzw. psychische Störungen als Aufruf verstehen, ihrem Leben eine andere Richtung zu geben. Die Methode setzt bei den Ursachen an und beschränkt sich nicht auf die Ebene der Symptombeseitigung. Es geht darum, immer mehr der/die zu werden, der/die man sein könnte und so das Leben reichhaltiger und intensiver zu gestalten.

Quelle

Um dir eine möglichst hochwertige Methoden-Beschreibung präsentieren zu können, arbeiten wir immer mit Fachstellen zusammen. Die Methodenbeschreibung wurde uns netterweise zur Verfügung gestellt von:
 

C G Jung Institut Zürich, Hornweg 28, 8700 Küsnacht

Dr. Karin Vey, Programmdirektorin C G Jung Institut und eidgenössisch anerkannte Psychotherapeutin,

vey@clutterjunginstitut.ch
www.junginstitut.ch

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