Tension, Stress & Trauma Releasing Exercises (TRE)

Methoden-Kategorie(n) Bewegungs- & Körpertherapien

Einführung – was ist Tension, Stress & Trauma Releasing Exercises (TRE®)?

Dr. David Berceli, Begründer der TRE® Methode, hat sieben einfache Übungen entwickelt, die dazu dienen, chronischen Stress und tiefsitzende Spannung abzubauen, die in den Muskeln als Folge traumatischer Erfahrungen gehalten werden. TRE® ist eine Selbsthilfemethode, die nach Anleitung durch eine Fachperson selbst angewandt werden kann. Der TRE®-Übungsablauf dient dazu, den Körper auf muskulärer und faszialer Ebene auf das neurogene Zittern vorzubereiten. Zittern ist eine sehr natürliche und ursprüngliche körperliche Erfahrung, in Körper gehaltene Erregung wieder zu entladen, damit das Gleichgewicht des Organismus wiederhergestellt wird.

Dafür müssen wir nicht wissen, was das traumatische Ereignis und die Körperspannungen ausgelöst hat, d.h. es braucht keine Erinnerungen. Der Körper hat seine eigene Weisheit, um Spannungen zu lösen und somit sich laufend selbst zu heilen. Wenn Erinnerungen und/oder Gefühle auftauchen, werden diese achtsam beobachtet. Unter Anleitung einer Fachperson lernen Klient:innen, das Zittern auf sichere und dosierte Weise zuzulassen.

Rückmeldungen von Klient:innen zum Zittern sind sehr vielfältig: grösseres Wohlbefinden, Rückkehr zur Entspannung bis hin zu Verschwinden stressbedingter Symptome wie Schmerzen, Schlafstörungen oder emotionale Probleme.

Anwendungsbereiche und Vorteile – bei welchen Beschwerden hilft TRE®?

Im Sportkontext wird TRE® gerne zum Cool-down verwendet, zur verbesserten Regeneration nach dem Training oder auch als Teambuilding-Massnahme.

In Körpertherapien wie Shiatsu, Polarity, Craniosacraltherape, Atemtherapie etc. eignet sich TRE® als wertvolle Ergänzung zur jeweiligen Methode. Sie erhalten mit TRE® ein einfaches und wirkungsvolles Instrument zur Selbstregulation. Dieser Prozess kann den Körpertherapieverlauf massgeblich unterstützen und bereichern.

TRE® kann auch ein nützlicher Baustein in der ärztlichen Behandlung von chronischen Erkrankungen, nach Unfällen und Operationen sein. Eine vorgängige Absprache mit dem Behandlungsteam ist in diesem Fall wichtig.

Unterstützend und ergänzend kann TRE® auch bei der Behandlung von chronischen Schmerzen, z.B. in der Chiropraktik, Physiotherapie oder Osteopathie sein.

Im ganzheitlichen Coaching wird TRE® gerne in den Lösungsprozess einbezogen. TRE erweitert hier die Möglichkeit im Umgang mit Stress und verbessert die Selbstwirksamkeit.

Auch in der Psychiatrie und/oder einem psychotherapeutischen Prozess kann TRE® als wertvolles Werkzeug helfen, das fehlregulierte Nervensystem bei Stress- und Traumafolgen zu unterstützen.

Dies kann zu folgenden Veränderungen führen:

  • Anspannung löst sich
  • die Verdauung wird besser
  • das Miteinander entspannt sich
  • der ganze Körper wird besser durchblutet
  • Erleben von mehr Lebendigkeit
  • psychosomatische und körperliche Beschwerden nehmen ab
  • besserer Schlaf

Vorgehensweise oder Techniken – wie läuft eine TRE®-Behandlung ab?

Die gezielten TRE® Vorübungen und das darauffolgende neurogene Zittern laden die wichtigsten Muskel- und Fasziengruppen im Körper zu einer dosierten Aktivierung und Entspannung ein, so dass sie anschliessend wieder harmonischer zusammenarbeiten können. Durch das Zittern der Beugemuskeln und die allmähliche Ausbreitung in den ganzen Körper erhält das vegetative Nervensystem das Signal, dass der Stress oder die Gefahr vorüber ist und wieder Sicherheit und Verbundenheit zu sich selbst und zu anderen Menschen gefunden werden kann. Dies geschieht über das sogenannte “System der sozialen Zugewandtheit” (Polyvagal-Therorie nach Dr. Stephen Porges). Dies ist ein Regelkreis, welcher die Energie, die der Körper ursprünglich bereitgestellt hat, um die Gefahr zu bewältigen, über soziale Sicherheit und Verbundenheit schrittweise integriert.

Häufig erweitert sich durch diese Integration unsere Toleranz für stress- und traumabedingte Empfindungen (Resilienz). Die allgemeine Wahrnehmung in und um uns wird geschärft und wir fühlen uns präsenter in unserem Körper und unserer Umgebung.

Risiken und Nebenwirkungen – in welchen Fällen ist bei TRE® Vorsicht geboten?

Grundsätzlich gibt es keine Einschränkungen TRE® anzuwenden, hingegen ist in folgenden Situationen Vorsicht geboten:

  • mögliche Schwangerschaft
  • Herz-Kreislaufbeschwerden (unregelmässiger Blutdruck)
  • Verletzungen oder Operationen, die noch nicht auskuriert sind
  • Epilepsie
  • bei schwerer Osteoporose
  • bei psychischen Erkrankungen insbesondere Psychose
  • in ärztlicher oder psychologischer Behandlung (inkl. Medikation)

Sollten einer oder mehrere Punkte zutreffen, bitten wir dich, vorgängig mit einer Fachperson für TRE®, sog. TRE®-Provider:in Kontakt aufzunehmen.

Häufig gestellte Fragen zu Tension, Stress & Trauma Releasing Exercises (FAQs)

Ist die TRE®-Behandlung schmerzhaft?
Im Gegenteil, die Methode kann Schmerzen lindern.

Wie lange dauert eine TRE®-Sitzung?
Eine Sitzung dauert in der Regel ca. 1 Stunde.

Wie oft und wie lange sollte man TRE® zu Hause praktizieren?
Am Anfang max. 2 – 3x die Woche für 5 – 10 Min. Danach kann man die Anzahl und Länge individuell anpassen.

Wie lange dauert es, bis Ergebnisse der TRE® spürbar werden?
Dies ist von Mensch zu Mensch unterschiedlich und auch abhängig davon, mit welchem Hintergrund die Menschen TRE® praktizieren.

Sind die Ergebnisse von TRE® langfristig, oder erfordert es regelmässige Sitzungen zur Aufrechterhaltung des Wohlbefindens?
TRE® kann langfristig wirken, da Menschen jedoch tagtäglich in Situationen kommen können, die sie fordern, ist es sinnvoll, TRE® für sich selbst regelmässig zu praktizieren.

Sind die Kosten für Tension, Stress & Trauma Releasing Exercises von der Krankenkasse erstattungsfähig?
TRE® ist eine Fortbildung und daher keine anerkannte Methode bei der Krankenkasse. Oft wird TRE® in Methoden integriert, die über die Krankenkasse abgerechnet werden können.

Fazit

TRE® ist eine einfache Methode zur Stressregulation, um tiefe chronische Spannungen zu lösen und das Gefühl von innerem Gleichgewicht und Frieden wiederherzustellen. Die sieben einfach zu erlernenden Körperübungen aktivieren die natürliche Fähigkeit des Körpers, ein unwillkürliches Schütteln, auch neurogenes Zittern genannt, entstehen zu lassen. TRE® kann nach einer sorgfältigen Einführung selbständig angewendet werden. Eine echte Hilfe zur Selbsthilfe.

Quelle

Um dir eine möglichst hochwertige Methoden-Beschreibung präsentieren zu können, arbeiten wir immer mit Fachstellen zusammen. Die Methodenbeschreibung wurde uns netterweise zur Verfügung gestellt von:
 

Verein TRE-Schweiz, 8038 Zürich, www.tre-schweiz.ch

 

Mit Texten von:

  • Verein TRE Schweiz (diverse Veröffentlichungen)
  • Buch Neurogenes Zittern von Dr. Hildegard Nibel und Kathrin Fischer

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