Somatic Experiencing (SE)
Methoden-Kategorie(n) Mentale Gesundheit
Methoden-Kategorie(n) Mentale Gesundheit
Somatic Experiencing® ermöglicht eine sanfte Auseinandersetzung mit kürzlich oder lange zurückliegenden traumatischen Erfahrungen durch eine tiefgehende Arbeit, welche die instinktiven Körperreaktionen einbezieht, die sich bei der Konfrontation mit einem bedrohlichen Ereignis zeigen. Dabei lässt sich die Methode leicht an Menschen aller Altersgruppen und Kulturen anpassen.
Somatic Experiencing ist eine Methode, die dort ansetzt, wo Worte nicht ausreichen, nicht mehr weiterhelfen oder zu schmerzhaft sind. Sie ist daher bei traumatischem Wiedererleben oder anderen Symptomen im Zusammenhang mit posttraumatischem Stress angezeigt. Somatic Experiencing ermöglicht, traumatische Erfahrungen zu integrieren, unabhängig davon, ob sie jüngsten oder entwicklungsbedingten Ursprungs sind, und sich tiefgreifend von den Stigmata des Traumas zu befreien.
Somatic Experiencing ist eine Fortbildung, die zusätzlich zur Grundausbildung des/der Therapeuten/-in gemacht wird. Je nachdem, wie diese Grundausbildung aussieht, kann die Art und Weise, wie eine Sitzung abläuft, stark variieren. Ein:e Osteopath:in kann diese Methode in seine/ihre Praxis integrieren, wobei er/sie die körperpsychologische Arbeit in liegender Position bevorzugt. Bei einem Psychologen oder einer Psychologin findet die Arbeit oft eher im Sitzen statt. In beiden Fällen wird der/die Praktizierende dich dabei begleiten, dich zu verlangsamen und die Körperempfindungen, Gefühle, Gedanken und Bilder zu beobachten, die je nach dem behandelten Thema aufkommen. Die natürlichen Regulationsprozesse werden vom Praktiker, von der Praktikerin unterstützt, damit sich die traumatische Energie durch spontane Körperbewegungen und den Ausdruck von Emotionen entladen kann.
Es gibt keine spezifischen Kontraindikationen für Somatic Experiencing. Andererseits kann es wie bei jeder Methode vorkommen, dass dieser Ansatz für eine Person nicht geeignet ist. Wenn du Bedenken hast, sprich diese vor Behandlung an, damit dein:e Therapeut:in Bescheid weiss und ihr das gemeinsam klären könnt.
Wie lange dauert eine Somatic Experiencing-Sitzung?
Eine Somatic Experiencing-Sitzung dauert in der Regel zwischen 60 und 90min, bei wöchentlicher oder geringerer Frequenz.
Wie lange dauert es, bis Ergebnisse von Somatic Experiencing sichtbar werden?
Da jede Situation einzigartig ist, ist es sehr schwierig, diese Frage zu beantworten. Generell gilt jedoch, dass jüngere traumatische Erfahrungen schneller verarbeitet werden können als ältere. Dennoch berichten Klient:innen oft schon nach der ersten Sitzung von positiven Effekten.
Sind die Ergebnisse von Somatic Experiencing langfristig, oder erfordert es regelmässige Sitzungen zur Aufrechterhaltung des Wohlbefindens?
Somatic Experiencing zielt auf eine Entlastung und Integration des Traumas ab. Wenn dies gelingt, muss es nicht mehr wiederholt werden. Da traumatische Ereignisse jedoch oft aus mehreren Komponenten bestehen, ist es möglich, dass neue Lebensereignisse Aspekte wiederbeleben, die zuvor nicht bearbeitet werden mussten.
Sind die Kosten für Somatic Experiencing von der Krankenkasse erstattungsfähig?
Da es sich bei Somatic Experiencing um eine Zusatzausbildung handelt, wird sie als solche nicht von den Krankenversicherungen übernommen. Einige Praktizierende werden jedoch von der Grund- oder Zusatzkrankenversicherung sowie von Unfallversicherungen bezahlt, je nachdem, welche Grundausbildung sie absolviert haben, welche übernommen wird. Wenn dir eine Kostenübernahme wichtig ist, kläre es vor der Behandlung mit deiner Versicherung ab.
Somatic Experiencing ist ein Ansatz, der auf den natürlichen Heilungsprozessen basiert. Durch die Begleitung des/der Praktizierenden können die traumatischen Auswirkungen schwieriger Ereignisse auch Jahre später noch bearbeitet werden, wodurch die traumatische Belastung beseitigt und ein erfülltes Leben vollständig wiederhergestellt werden kann.
Um dir eine möglichst hochwertige Methoden-Beschreibung präsentieren zu können, arbeiten wir immer mit Fachstellen zusammen. Die Methodenbeschreibung wurde uns netterweise zur Verfügung gestellt von: