Lymphdrainage

Methoden-Kategorie(n) Naturheilkunde und traditionelle Therapiemethoden

Einführung – was ist Lymphdrainage?

Das Lymphsystem ist ein wichtiger Bestandteil des menschlichen Immunsystems. Es übernimmt die Funktion eines Transport- und Abfallsystems für verschiedene Substanzen, die in die Zellzwischenräume gelangen und vom Körper nicht abgebaut werden können. Nur durch ein intaktes Lymphsystem und einen optimalen Abtransport gelingt die Entsorgung dieser sogenannten «lymphpflichtigen Last».

Anwendungsbereiche und Vorteile – bei welchen Beschwerden hilft Lymphdrainage?

Die Lymphdrainage aktiviert das Immunsystem positiv und wird empfohlen bei primären Lymphödemen (angeborenen Fehlbildung des Lymphsystems) sowie bei sekundären Lymphödemen.

Ein sekundäres Lymphödem kann hervorgerufen werden von Sportverletzungen/Unfällen, operativen Eingriffen (Heilungsprozess beschleunigen/Wundheilung fördern), onkologischen Erkrankungen, systemische Autoimmunerkrankungen (CRPS-Syndrom, MS sowie rheumatische Erkrankungen) und Schädigungen am Gefässsystem (Venen und Arterien).

Vorgehensweise oder Techniken – wie läuft eine Lymphdrainage-Behandlung ab?

Die Behandlung startet immer links und rechts vom Hals (Terminus Öffnung) um die Sog-Wirkung des Lymphsystem zu aktivieren. Dann werden die Axillären Lymphknoten aktiviert und die Umleitung von der Leiste hin zur Achsel geöffnet. Im Anschluss folgt 5x-10x eine vertiefte Bauchatmung (tiefe Zwerchfellatmung). Danach werden die Leisten-Lymphknoten entleert und es folgt die Lymphdrainage an den zu behandeln Extremitäten (regelmässiges leeren der Lymphknoten).

Wenn ein Bein entstaut werden muss, erfolgt die Behandlung in einer Intensivphase. Das bedeutet, der Patient/die Patientin kommt täglich in die Therapie und wird «gelympht» sowie bandagiert über einen Zeitraum von 5 bis 10 Tagen und am Ende der Behandlung erfolgt das Abmessen eines Flachstrickstrumpfes. Das Abmessen erfolgt durch einen Orthopädisten / eine Orthopädistin, welche/r sich mit der lymphologischen Versorgungen auskennt.

Risiken und Nebenwirkungen – in welchen Fällen ist bei Lymphdrainage Vorsicht geboten?

Bei einer Erstkonsultation ist die vorgängige Anamnese wichtig, um alle Kontraindikationen abzuklären. Besonderes Augenmerk liegt hier auf Herz, Lunge und Nierengrunderkrankungen sowie alle anderen Beschwerden unter denen der Patient / die Patientin leidet.

Von Vorteil ist es, wenn bei der Erstkonsultation eine Befundmessung und Fotodokumentation durch den / die TherapeutIn erfolgt. Diese werden bei Bedarf wiederholt.

Häufig gestellte Fragen zu Lymphdrainage (FAQs)

Ist die Lymphdrainage-Behandlung schmerzhaft?
Nein, Lymphdrainage darf auf keinen Fall schmerzhaft sein oder Schmerzen verursachen. Durch Schmerzen macht der Körper automatisch «Zu» und das wollen wir nicht bewirken. Bei schmerzhaften Gebieten ist es wichtig, die Therapie so zu gestalten, dass es für den Patienten / die Patientin schmerzfrei ist.

Wie lange dauert eine Lymphdrainage-Sitzung?
In der Regel dauert eine Sitzung zwischen 50-60 Minuten, je nach Therapierenden. Empfohlen wird eine Mindestbehandlungsdauer von 45 Minuten, damit das Lymphsystem optimal aktiviert ist.

Wie lange dauert es, bis Ergebnisse der Lymphdrainage sichtbar werden?
Von Fall zu Fall unterschiedlich. Je nach Literatur wird darauf verwiesen, dass es bis zu 3 Wochen dauern kann, bis sich das Lymphsystem an den Rhythmus gewöhnt hat, doch teils erleben wir eine sofort Wirkung.

Sind die Ergebnisse von Lymphdrainage langfristig, oder erfordert es regelmässige Sitzungen zur Aufrechterhaltung des Wohlbefindens?
Lymphdrainage hat nur einen langfristigen Erfolg, wenn die KPE (Komplexe Physikalische Enstauungstherapie) angewendet wird.

  1. Lymphdrainage
  2. Hautpflege
  3. Kompression
  4. Bewegung
  5. Patienten Instruktion sowie Compliance

Nur wenn alle diese 5 Punkte befolgt werden, wird die Lymphdrainage nachhaltig erfolgreich sein. Je nach Schweregrad der Beschwerden werden jedoch lebenslange Therapien notwendig sein.

Sind die Kosten für die Lymphdrainage von der Krankenkasse erstattungsfähig?
Die Kosten werden von der Zusatzversicherung bei einem krankenkassenanerkannten Therapeuten / Therapeutin übernommen. Je nach Versicherungsmodell gibt es unterschiedliche Leistungsvergütungen (Höhe und Selbstbehalt). Wenn dir die Leistungsvergütung wichtig ist, kläre die Deckung bitte vor der Buchung eines Termins mit deiner Krankenkasse ab.

Fazit

Wichtig ist eine fachliche korrekte Lymphdrainage nach KPE durch Therapierende, welche sich nach einer soliden Grundausbildung als LymphtherapeutIn und/oder Med. MasseurIn eidg. FA im Bereich Lymphdrainage auch periodisch weiterbilden. Eine enge Zusammenarbeit mit guter Kommunikation zwischen Patient, Arzt, Orthopädist, Therapeut führt zu einem Erfolg.

Quelle

Um dir eine möglichst hochwertige Methoden-Beschreibung präsentieren zu können, arbeiten wir immer mit Fachstellen zusammen. Die Methodenbeschreibung wurde uns netterweise zur Verfügung gestellt von:
 

vdms-asmm Verband der Medizinischen Massage Schweiz

Schachenallee 29, 5000 Aarau

www.vdms.ch

 

und

SFML Schweizerischer Fachverband Manuelle Lymphdrainage

Schachenallee 29, 5000 Aarau

www.sfml.ch

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