Aromatherapie
Methoden-Kategorie(n) Naturheilkunde und traditionelle Therapiemethoden
Methoden-Kategorie(n) Naturheilkunde und traditionelle Therapiemethoden
Der Begriff Aromatherapie wird in verschiedenen Bereichen verwendet, was zu Verwirrung führt und manchmal die Glaubwürdigkeit, insbesondere im pflegerischen Kontext, beeinträchtigt. Ob es sich um eine Duftkerze, ein Badesalz mit Duftstoffen oder den bewussten Einsatz bestimmter Düfte zur Förderung unserer psychischen Gesundheit handelt, alles fällt unter den Begriff "Aromatherapie".
ARTHES definiert Aromatherapie als eine auf naturwissenschaftlicher Basis begründete Teilbereich der Phytotherapie, die naturreine ätherische Öle aus Pflanzen verwendet, welche u.a. durch die Wasserdampfdestillation gewonnen werden. Dies umfasst ebenfalls die kontrollierte Anwendung von ätherischen Ölen durch qualifizierte AromatherapeutInnen im professionellen Umfeld, um die physische und psychische Gesundheit zu erhalten.
In diesem Kontext ist es wichtig zu unterscheiden, welche Ziele der «Therapeut« die Aromatherapie und Aromapflege verfolgen. Die Aromatherapie kann auf verschiedene Bereichen eingesetzt werden:
Klinischer Bereich (Aromapflege): In diesem Bereich wird vor allem symptomorientiert gearbeitet. Es liegen bereits zahlreiche Studien aus verschiedenen Pflegeinstitutionen vor, die die Wirksamkeit der Aromapflege belegen. Sie wird beispielsweise eingesetzt, um gegen postoperative Übelkeit, Schmerzen, schlecht heilende Wunden, Schlaflosigkeit oder Stress, Angst und Depression zu unterstützen. Die Aromapflege erfreut sich aufgrund ihrer Wirksamkeit, insbesondere in palliativen Einrichtungen und anderen Pflegestationen, großer Beliebtheit. Es ist von besonderer Bedeutung, in diesem pflegerischen Kontext mit einer Person zusammenzuarbeiten, die eine umfassende Ausbildung in Aromatherapie (mindestens 100 Stunden Ausbildung) hat.
Medizinischer Kontext: In diesem Zusammenhang werden ätherische Öle als oder in Arzneimitteln verwendet. Bekannte Beispiele sind Gaspan® oder Lasea®. Ebenfalls wird in Drogerien, Apotheken oder auch von Ärzten gezielt mit ätherischen Ölen ergänzend gearbeitet.
Kosmetischer Kontext: Wenn die Aromatherapie äusserlich verwendet wird für die Haut- und Haarpflege.
Holistischer Ansatz und "Self-care": Hier geht es um die Förderung der eigenen Gesundheit, insbesondere auf geistiger und emotionaler Ebene. Aromatherapie kann bei der Bewältigung von Ängsten (z.B. Zahnarztangst), Schlafproblemen, Stimmungsschwankungen und zur Steigerung der Konzentration eingesetzt werden. Eine kürzlich durchgeführte Studie hat gezeigt, dass der Einsatz von Düften während des Schlafs die kognitiven Fähigkeiten älterer Menschen verbessern kann.
Esoterischer und religiöser Bereich: In einigen esoterischen und religiösen Praktiken werden ätherische Öle aus spirituellen Gründen eingesetzt.
Hier ist wiederum der Kontext sehr wichtig.
So ist es möglich, wenn es um eine Angst geht, einen Duft zu finden, der einem selber sehr angenehm ist. Da Gerüche mit Erinnerungen abgespeichert werden, sollte nicht mit einem Duft gearbeitet werden, der negativ gekoppelt ist. Hier geht der Aromatherapeut unterschiedliche Gerüche mit der Person durch.
Zum anderen kann zum Beispiel zugleich eine klassische Massage mit der Aromatherapie kombiniert werden, welche schmerzlindernde oder entzündungshemmende Eigenschaften hat.
Die Dosierung muss immer angepasst werden, an das ausgesuchte ätherische Öl, wie auch an die Person. Zu hohe Dosierungen bei einer äusserlichen Anwendung können zu Hautreizungen führen oder zu allergischen Reaktionen. Gerade Menschen mit einer Krankheit, Säuglinge, Kinder oder Senioren müssen mit sehr geringer Dosis arbeiten.
Nehmen Sie keine ätherischen Öle ein – ausser Sie haben eine Fachperson mit einer schulmedizinischen Ausbildung vor Sich.
Es gibt ätherische Öle, die sind unbedenklicher wie Zitrusöle als Raumduft, und solche die Inhaltsstoffe enthalten, welche schneller zu einer Atemwegsreaktion bei Babys (wie 1,8 – Cineol), oder einer Hautrötung (Zimtöle) kommen können. Lassen Sie sich von einer ausgebildeten Aromatherapeutin beraten (mind. 100 Stunden Aromatherapie Ausbildung).
Es ist bedenklich, wenn von MLM Firmen propagiert wird, das ihre ätherischen Öle keine Nebenwirkungen haben, da sie «natürlich» sind. Wenn Ihnen jemand dies erzählt, seien Sie auf der Hut. Auch ein Pilz ist natürlich und kann Nebenwirkungen haben.
Ist «Aromatherapeut» ein geschützter Begriff?
Nein. Jeder kann sich AromatherapeutIn nennen, mit oder ohne Ausbildung. Verlangen Sie unbedingt einen Nachweis – dieser sollte im minimum 100 Stunden Ausbildung enthalten.
Sind die Kosten für die Aromatherapie von der Krankenkasse erstattungsfähig?
Wenn sie alleine angewendet wird, nicht. In Kombination mit einer anderen anerkannten Methoden wie die TCM oder klassische Massage ist es möglich, wenn die Voraussetzungen deiner Krankenkasse erfüllt sind. Wenn dir das wichtig ist, kläre es am besten ab, bevor du einen Termin buchst.
Studien zeigen, dass die Aromatherapie eine kostengünstige Massnahme zur Unterstützung unserer psychischen Gesundheit sein kann. In Zeiten, in denen viele Menschen unter übermässigem Stress leiden, ist es wichtig, effektive Werkzeuge zur Hand zu haben. Düfte können hierzu gehören und ergänzende positive Ergebnisse erzielen.
Wenn es um gesundheitliche Beschwerden, symptomorientierte Anwendungen (wie schmerzlinderung) oder besonders gefährdete Gruppen wie Säuglinge, Kinder, Schwangere oder Senioren geht, ist es ratsam, sich von einer qualifizierten Fachkraft beraten zu lassen.
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